39 % Zölle und Frankenstärke:
Was Schweizer MEM-Unternehmen jetzt tun müssen
„Wir hatten monatelang mit unserem US-Kunden verhandelt – dann kam der Schock: 39 % Strafzoll. Über Nacht war der Auftrag weg.“
Das ist kein Einzelfall. Innerhalb weniger Monate sind die Bestellungen aus den USA um fast 40 % eingebrochen – ein dreistelliger Millionenverlust für die Branche.
Die Schweizer MEM-Industrie steht damit vor einem perfekten Sturm:
- 39 % US-Strafzölle machen Schweizer Maschinen in den USA faktisch unverkäuflich.
- Frankenaufwertung drückt Margen und verschärft den Preisdruck in Europa.
- Eine aktuelle Swissmem-Umfrage zeigt: Jedes dritte Unternehmen plant eine Verlagerung in die EU, um von niedrigeren Zöllen zu profitieren.
Swissmem-Fakten (Q2 2025):
- Auftragseingang Q2 vs. Q1: –13 %
- Umsatz 1. Halbjahr: –2,5 %
- Beschäftigte: –3’100 Stellen, neu 324’600 Mitarbeitende
- Kapazitätsauslastung: 80,9 % (langjähriger Schnitt: 86,2 %)
Krisen sind wiederkehrend. Entscheidend ist die Reaktion
Die MEM-Industrie hat in den letzten 15 Jahren mehrfach massive Schocks überstanden: Finanzkrise, Eurokrise, Aufhebung des Euro-Mindestkurses, Pandemie. Jetzt kommen Zölle und Frankenstärke hinzu.
Die Erfahrung zeigt: Nur Unternehmen, die sich strukturell angepasst haben, konnten gestärkt aus Krisen hervorgehen. Wer nur reagiert, verliert.
Reflexe sind keine nachhaltige Lösung
Naheliegende Reflexe sind kurzfristig verständlich, langfristig aber gefährlich:
- Kostenstopp → Innovation bleibt liegen
- Personalabbau → Know-how geht verloren
- Hektische Verlagerung → Marktanteile und Vertrauen erodieren
Drei Hebel, die jetzt zählen
1. Szenarien & Resilienz
Führungsteams brauchen Transparenz in Tagen, nicht Monaten:
- Welche Produkte kippen bei 39 % Zoll sofort ins Minus?
- Wie wirkt sich eine +5 % Frankenaufwertung auf EBIT und Cashflow aus?
- Wie lange reicht die Liquidität im Worst-Case?
2. Kosten mit Substanz senken
Transformation statt Rasenmäher:
- Lieferantenkonsolidierung und Prozessharmonisierung
- Fixkosten flexibilisieren
- Wertstrom-Orientierung statt pauschaler Stellenabbau
3. Märkte & Geschäftsmodelle diversifizieren
- Local-for-local: Teilfertigung im Zielmarkt und somit neues Ursprungsland. Zölle werden massiv reduziert.
- Indien: Exporte +180 % seit 2020, Freihandelsabkommen spart bis zu 166 Mio. CHF jährlich (SECO)
- Digitale Services: zollfrei, margenstark, unabhängig von Grenzen
- Swissmem-Umfrage: 80 % der Unternehmen wollen neue Märkte erschließen und 60 % planen den Aufbau neuer Geschäftsfelder. „Das zeigt den Spirit der Schweizer Tech-Industrie. Die Firmen jammern nicht, sondern suchen neue Wege“, so Swissmem-Präsident Martin Hirzel.
Ihr nächster Schritt
Krisen lassen sich nicht verhindern – aber steuern. Entscheidend ist, früh Klarheit zu schaffen:
- Welche drei Produkte in Ihrem Portfolio kippen sofort ins Minus?
- Wie lange reicht Ihre Liquidität im Worst Case?
- Wo liegen die Hebel für sofortigen finanziellen Spielraum?
Praxisprojekt aus der Industrie
Eine Maschinenbaugruppe mit 600 Mio. CHF Umsatz stand vor vergleichbaren Herausforderungen. Innerhalb von 100 Tagen wurde ein Steuerungsmodell aufgebaut:
- +15 Mio. CHF zusätzlicher Liquiditätsspielraum
- Volle Transparenz über Margen und Cashflows
- Klare Entscheidungsgrundlage für Szenarien und Investitionen
Fazit
Substanzielle Transformation bringt mehr als hektische Reflexe.
Dieses White Paper wurde im September 2025 erstellt von Swiss MC AG, Beratungsboutique für Eigentümer, Verwaltungsräte und C-Level.
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